Klimawahnsinn: Britische Climatic Research Unit gehackt

Die britische Climatic Research Unit wurde gehackt. Im Internet geistert eine ZIP-Datei (FOI2009.zip – FOI ist die Abkürzung für „Freedom Of Information“) herum, die hunderte Dokumente und Mails des Instituts enthält. Die BBC hat eine Bestätigung von der CRU, dass Daten von der CRU gestohlen wurden (trotzdem könnten natürlich Teile gefälscht sein).

Einige Mails lassen das CRU und ihre Methoden nicht gerade in gutem Licht erscheinen. Die Absender und Empfänger der Mails gehören zum Who-Is-Who der Klimaforscher.

Wenn es sich nicht um Klimawissenschaftler, sondern um Politiker handeln würde, dann wären diese Mails keine Schlagzeile – noch nicht mal einen Blog-Eintrag – wert. Da es aber Wissenschaftler sind und uns immer wieder der angebliche wissenschaftliche Konsens in der Klimawissenschaft vorgehalten wird ist es schon einigermaßen ernüchternd, dass diese Wissenschaftler offensichtlich in erster Linie versuchen Ergebnisse zu produzieren, die ihre Überzeugung beweisen sollen.  Beispiele sind:

16.11.1999, Phil Jones: I’ve just completed Mike’s Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981 onwards) amd from 1961 for Keith’s to hide the decline.

4.6.2003, Michael Mann: I think that trying to adopt a timeframe of 2K, rather than the usual 1K, addresses a good earlier point that Peck made w/ regard to the memo, that it would be nice to try to „contain“ the putative „MWP“, even if we don’t yet have a hemispheric mean reconstruction available that far back.

21.2.2005, Phil Jones an Michael Mann: Francis Zwiers is till onside. He said that PC1s produce hockey sticks. He stressed that the late 20th century is the warmest of the millennium, but Regaldo didn’t bother with that. Also ignored Francis‘ comment about all the other series looking similar to MBH. The IPCC comes in for a lot of stick. Leave it to you to delete as appropriate !

Da die Mails nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sind sie für nicht-Insider oft sehr schwer verständlich. Es ist keine ausgemachte Sache, dass „hide the decline“ irgendwas „unanständiges“ bedeutet.

Das größte Problem ist aber, dass die Wissenschaftler versuchen, ihre Daten, Algorithmen und Programme vor anderen Wissenschaftlern, die nicht zu ihrem Zirkel gehören zu verheimlichen. Ein Großteil der Mails handelt davon. Beispiele:

Phil Jones an Michael Mann 21.2.2005: I’m getting hassled by a couple of people to release the CRU station temperature data. Don’t any of you three tell anybody that the UK has a Freedom of Information Act !

Michael Mann an Phil Jones und Gabi Hegler 10.8.2004: Please feel free to use this code for your own internal purposes, but don’t pass it along where it may get into the hands of the wrong people.

Phil Jones an Michael Mann, 29.5.2008: Can you delete any emails you may have had with Keith re AR4? Keith will do likewise. He’s not in at the moment – minor family crisis. Can you also email Gene and get him to do the same?

Phil Jones and Michael Mann 27.4.2005: I got this email from McIntyre a few days ago. As far as I’m concerned he has the data – sent ages ago. I’ll tell him this, but that’s all – no code. If I can find it, it is likely to be hundreds of lines of uncommented fortran !  I recall the program did a lot more that just average the series. I know why he can’t replicate the results early on – it is because there was a variance correction for fewer series. See you in Bern.

Tim Jones an Keith Briffa und Phil Jones, 12.11.2003: Anyway, because McIntyre has now asked Mann directly for his data and programs, his request that *we* send McIntyre’s request to Mann has been dropped (I would have said „no“ anyway).

Es kann einfach nicht angehen, dass in der Politik Gesetze zum Aufhalten des Klimawandels beschlossen werden, die riesige Umwälzungen in unserer Gesellschaft bewirken werden/würden – und die Wissenschaftler, auf die sich die Politiker verlassen, geben die Daten nur an die Personen heraus, die ihnen ins Konzept passen. Große Teile der Klimaforschung werden durch Steuergelder finanziert (siehe die Datei pdj_grant_since1990.xls im Archiv). Die Daten und Programme gehören für jeden zugänglich gemacht.

Ein weiterer Punkt ist, dass versucht wird, andere Meinungen zu unterdrücken. Beispiele:

Michael Mann, 11.3.2003: The Soon & Baliunas paper couldn’t have cleared a ‚legitimate‘ peer review process anywhere. That leaves only one possibility–that the peer-review process at Climate Research has been hijacked by a few skeptics on the editorial board. And it isn’t just De Frietas, unfortunately I think this group also includes a member of my own department…
The skeptics appear to have staged a ‚coup‘ at „Climate Research“.

My guess is that Von Storch is actually with them (frankly, he’s an odd individual, and I’m not sure he isn’t himself somewhat of a skeptic himself),

So what do we do about this? I think we have to stop considering „Climate Research“ as a legitimate peer-reviewed journal. Perhaps we should encourage our colleagues in the climate research community to no longer submit to, or cite papers in, this journal.  We would also need to consider what we tell or request of our more reasonable colleagues who currently
sit on the editorial board.

Phil Jones, 8.7.2004: The other paper by MM [vermutlich Ross McKitrick und Patrick Michaels] is just garbage – as you knew. De Freitas again. Pielke is also losing all credibility as well by replying to the mad Finn [keine Ahnung?] as well – frequently as I see it. I can’t see either of these papers being in the next IPCC report. Kevin and I will keep them out somehow – even if we have to redefine what the peer-review literature is !

Neben einigen Dokumenten gibt es auch etliche Datenreihen und Fortran-Programme. Es ist allerdings noch nicht klar, ob darunter auch solche sind, deren Veröffentlichung die Wissenschaftler bisher verweigert haben.

Und zum Abschluss noch ein besonderes Gustostückchen. Phil Jones freut sich in einem Mail an Michael Mann über den Tod von John L. Daly, einem Klimaskeptiker:

Subject: John L. Daly dead

Mike,
In an odd way this is cheering news

Links:

6 Antworten to “Klimawahnsinn: Britische Climatic Research Unit gehackt”


  1. 1 simon grünland 21. November 2009 um 14:25

    Eine flüchtige Betrachtung des Materials zeigt:

    1. Diese Leute haben die globale Erwärmung (angebliche 0,6 Grad im 20. Jahrhundert) weitgehend dahermanipuliert und unterhalten sich ganz offen darüber („nature trick“)

    2. Der „Hockeystick“ über die angeblich einzigartige Erwärmung im 20. Jahrhundert war eine Lüge, im letzten Jahrtausend war es mindestens im Mittelalter deutlich wärmer. In diesem Zusammenhang findet sich in diesem Material der Hinweis einer Zahlung von 10.000 Dollar auf das Privatkonto eines russischen Wissenschaftlers, der die Auswahl der zu Grunde liegenden Baumringdaten 1996 besorgt hat. Der Chef des CRU hat nach eigenen Aufzeichnungen seit 1990 über 13 Millionen Pfund kassiert für seine Auftragstätigkeit, darunter finden sich sogar Klima-Jobs, die von der Nato bezahlt wurden. Von solcherart Zahlungen profitierten nach diesen Aufzeichnungen auch Potsdamer „Klimafolgenforscher“. Selbige beraten im „Wissenschaftlichen Beirat“ die Physikerin Angela Merkel, die hereingefallen ist oder aus Haushaltskonsolidierungserwägungen auf die Daten hereinfallen wollte.

    3. Andersdenkende wurden gezielt bekämpft, die Medien instrumentalisiert, ihr Tod in einem Fall gefeiert.

    4. Schon seit Jahren wurden gezielt Daten unterdrückt und der in der Wissenschaft übliche Anspruch auf die Basisinformationen missachtet. (Deshalb heißt das File im web auch FOI2009.zip – FOI für freedom of information)

  2. 2 Thomas 21. November 2009 um 17:01

    Daraus lese ich hauptsächlich, dass Phil Jones und Michael Mann äußerst unangenehme Zeitgenossen sein müssen – solche gibt es wie an jedem anderen Arbeitsplatz, auch an Forschungsinstituten 🙂

  3. 3 Michael 21. November 2009 um 18:42

    @Thomas: Das Problem ist aber, dass Jones und Mann nicht irgendwelche Typen sind. Sie haben recht großen Einfluss z.B. am IPCC – und dadurch indirekt auch auf die Gesetzgebung, weil diese nun mal auf den Veröffentlichungen basiert.

    Deren Art, Daten, Algorithmen und Programme vor Leuten zu verheimlichen, denen sie nicht trauen ist ein Skandal. Wissenschaftler wie McIntyre verwenden einen signifikanten Teil ihrer Zeit darauf, mit Hilfe des Rechtsweg (es gibt in Großbritannien einen Freedom of Information Act, zusätzlich haben einige wissenschaftliche Zeitschriften eigene Regeln, dass die Daten frei verfügbar gemacht werden müssen) an die Daten zu kommen. Und das ist eine Schande.

    Immerhin geht es da nicht um Wissenschaftliche Untersuchungen über das Paarungsverhalten der Spitzmaus, sondern um etwas, das Einfluss auf unser aller Leben hat. Deswegen müsste es Regelungen vom IPCC geben, dass Veröffentlichungen, deren Daten, Algorithmen und Programm nicht frei zugänglich sind nicht akzeptiert werden.

    Darüber hinaus ist die Klimaforschung zum größten Teil durch Steuern finanziert – diese Daten gehören rechtlich sowieso der Allgemeinheit.

  4. 4 Martin Schimak 23. November 2009 um 14:04

    Ich finde es extrem wichtig, in diesem Bereich hellhörig zu bleiben. Auch mich beunruhigt die Verquickung von Politik und Wissenschaft bei diesem Thema sehr – und auch die zweifellos grossen Geldmengen die hier im Spiel sind und mutmasslich mittelfristig versiegen würden, wenn die Politik ihr Interesse an diesem Thema einst verlöre. Auch das UNO Panel das letztlich dazu da ist einen wissenschaftlichen „Konsens“ quasi zu formalisieren und damit eine Trennlinie zu „Skeptikern“ zu ziehen ist etwas, das mir als grossem Anhänger eines Popper’schen „die Falsifikation suchenden“ Wissenschaftsbegriffs Unbehagen bereitet. Da ist viel Potential für Unregelmässigkeiten drin – vermutlich einiges mehr Potential als in anderen Wissenschaftsbereichen. Und da kenne ich andere Bereiche, wie zB die seit 1989 diskreditierte aber „im kleinen“ weitergegangene Forschung an der sog. „kalten Fusion“, bei der das grundsätzlich ja sinnvolle Peer Review System sich als unüberbrückbare Hürde für die Veröffentlichung von „dissenting opinions“ erweist: dann nämlich, wenn sich Reviewer bzw. vor allem auch die Zeitschriften davor fürchten müssen, schon aufgrund der Veröffentlichung (formal einwandfreier) Arbeiten in der einer Denkrichtung fix anhängenden Wissenschaftscommunity diskredidiert zu sein…

    Und dennoch: gerade aufgrund des von mir mitvertretenen Wissenschaftsbegriffs muss ich – wie viele unserer Politiker es auch tun – bis auf weiteres davon ausgehen, dass die Aussagen des IPCC das – immer vorläufig – beste uns zur Verfügung stehende Wissen darstellen. Und woran sollen wir uns sonst orientieren? Gleichzeitig würde ich mir massiv wünschen, dass dieser wissenschaftlich/politischen „Gruppendynamik“ Augenmerk gewidmet wird und ganz bewusst versucht wird allzugrossem „Konsens“ gegenzusteuern…


  1. 1 climategate – meine schonfrist für wissenschaftler ist abgelaufen « qrios Trackback zu 24. November 2009 um 16:03
  2. 2 Der Trick mit dem Hockeystick « Aus dem Hollerbusch Trackback zu 9. Dezember 2009 um 9:25

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