Archiv für November 2008

Chevy Chase über Saturday Night Life und den Media Bias

Chevy Chase gehörte der Originalbesetzung von Saturday Night Live (SNL) an, er ist eingetragener Demokrat. Im Interview mit CNN sagt er – zur Verblüffung der Interviewerin – folgendes:

Chase: Tina [Tina Fey, Darstellerin von Sarah Palin in SNL], die ja per se kein Imitator ist, passt da zufällig genau rein.

Interviewer: Cevy Chase spricht aus Erfahrung. Einige glauben, dass seine Darstellung von Gerald Ford als unbeholfener Tölpel Ford 1976 die Wahl gekostet hat.

Chase: Sie wollten [Jimmy] Carter drinnen und ich wollte ihn [Ford] draußen und wir dachten, wir erreichen hier Millionen von Menschen.

Interviewer: Moment mal, sie wollen mir jetzt sagen, dass sie damals im Hinterkopf hatten, „ich will Carter…“.

Chase: Oh ja.

Interviewer: Und ich lass ihn [Ford] schlecht ausschauen.

Chase: Oh ja.

Interviewer: Wow.

Chase: Was glauben sie, was die jetzt machen? Glauben sie, sie tun das, weil Sarah [Palin] witzig ist?

Barack Obama und die Reaktion der rechten Medien auf seine Wahl: Teil 4 von 4, Rush Limbaugh

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Die Rush Limbaugh Show ist mit 13 Millionen Zuhörer die erfolgreichste Talk Radio Show. Rush Limbaugh begann sein Programm 1988 und hat dafür das AM-Band genutzt, das damals aufgrund der zunehmenden Verwendung des FM-Bands praktisch bedeutungslos geworden war.

Rush Limbaugh hat während des Wahlkampfs McCain praktisch bedingungslos unterstützt, man konnte aber deutlich heraushören, dass er nicht besonders begeistert war. Hier seine unmittelbare Reaktion am 5. November:

So, meine Freunde, das sind die Früchte des „new tone“ [Der „new tone“ ist eine Strategie von Bush/Rove, im Prinzip eine Art Konservativismus Light. Siehe z.B. hier oder hier.]. Für die unter euch, die diese Aussage verblüfft: ich werde das zusammen mit vielen anderen Dingen erklären, während wir uns in drei Stunden Hörfunkexzellenz des Limbaugh Instituts für fortgeschrittenen Konservativismus damit beschäftigen, die Bewegung des Konservativismus wieder aufzubauen. Ich nehm das zurück. Die Bewegung des Konservativismus muss nicht wiederaufgebaut werden. Einige Leute sind aus der Bewegung ausgestiegen und wir müssen sicherstellen, dass sie nicht zurückkommen. Grüße und Willkommen. Die Telefonnummer ist 800-282-2882 und die e-mail Adresse ist ElRushbo@eibnet.com.

Konservativismus hat letzte Nacht nicht verloren. Konservativismus war nicht auf dem Wahlzettel. Die Republikanische Partei hat versucht „nicht konservativ“ zu sein, seit der „new tone“ durch die Bush Administration 2001 eingeführt wurde. Aber ich möchte dem President Elect Obama gratulieren, meine Damen und Herren. Ohne Senator Obama würden wir uns immer noch mit dem Geist von Hillary Clinton beschäftigen, die die demokratische Partei belagert, um ins Weiße Haus zu gelangen. Ich möchte also Senator Obama gratulieren und mich bei ihm bedanken, dass er die Clintons abgefertigt hat – zumindest so lange, bis er genug vermasselt um ihnen einen Spalt zu öffnen, durch den sie wieder zurück kommen können.

Der Prozess des Wiederaufbaus der konservativen Bewegung hat begonnen. Ich nehme an, die konservative Bewegung muss in einem gewissen Sinn wieder aufgebaut werden, aber es sollte viel einfacher sein, als viele Leute meinen weil viele der so genannten „Konservativen“ die Bewegung verlassen haben, um Obama zu unterstützen, um sich zu profilieren usw. Sie haben jetzt, was sie wollten. Sie bekamen den Kandidaten, den sie wollten [also den moderaten McCain]. Sie bekamen das Resultat, von dem wir alle wussten, dass es passieren würde als sie den Kandidaten bekamen, den sie wollten. Und als die Dinge den Bach runter gingen, sagten viele dieser Pseudo-Konservativen: „Weißt du was? I mag den Obama irgendwie, Obama kann vortragen, Obama kann reden“, also lasst sie auf dieser [politischen] Seite bleiben.

Wir haben die Spiele. Wir haben das Spielbuch. Wir haben nicht gespielt – aber jetzt fangen wir damit an. Wir werden keine Zurufer haben, wir werden keine „draft choices“ haben. Sie werden vielleicht auf der Bank sein, aber sie müssen sich zuerst in Trainingscamps beweisen, bevor sie dieses mal in Spiel dürfen. Eine kleine Football Analogie für diejenigen die nicht unbedingt zu Sport neigen.

Das, mit dem wir es heute zu tun haben, die Möglichkeit die wir jetzt haben, ist die Wiedergeburt der Opposition, die auf Prinzipien basiert, die Opposition, die auf Überzeugung gegründet ist, nicht die Opposition um der Opposition willen, nicht die Opposition aufgrund politischer Berechnung. Ich weiß nicht, ob sie das wissen, ich weiß nicht, ob sie das gestern im Fernsehen gehört haben. Wissen sie, dass mit der Niederlage das moderaten Chris Shays in Connecticut haben wir keinen einzigen konservativen – Entschuldigung – haben wir keinen einzigen Republikaner vom Nordosten mehr im Repräsentantenhaus. Alle diese Moderaten, alle diese moderaten Republikaner, linke Republikaner, die dachten, der einzige Weg um gewählt zu werden ist, moderat zu sein, ein Zentrist zu sein. Ratet wo die sind! Weg. Sie sind weg. Eine Gelegenheit zur Reinigung, meine Damen und Herren, wie wir sie schon seit langer Zeit nicht mehr hatten. Das ist alles positiv – für unsere Seite – die Gelegenheit um Aufzubauen. Wir haben einige schwierige Herausforderungen vor uns, wir müssen das zurückdrängen, was zweifellos kommen wird [linke Politik von Obama].

Ich sitze hier und muss lachen. Da ist eine andere Vorlage ist eingeführt wird und viele der Zurufer auf unserer Seite haben das aufgenommen: „Hey, er wird von der Mitte aus regieren. Hey, er wird von Mitte-Rechts aus regieren. Hey, er kann nicht weit nach links gehen, er kann das alles nicht machen.“ Das bisschen, das wir über diesen Typ wissen, ist genau das, dass er ein Radikaler ist. Diese Ansprache letzte Nacht, konnten sie die Gesichter der Menschen im Publikum sehen. Sie zeigten Messianismus. Sie haben sich nicht darum gekümmert was sie hörten. Ich habe. Wieder gab er eine Ansprache, die nichts besser sagte als jeder den ich bisher nichts hab sagen hören. Einige grundlegende Dinge sagte er aber, die ich aufzeigen werden, während sich das Programm vor euren Augen und Ohren entfalten wird.

Nun, der Weg des Wiederaufbaus wird steil sein, aber ich weiß auch, dass wir dort hingelangen werden. Als Konservative werden wir dort hingelangen. Können wir der Idee widerstehen, dass beschlagnahmende Besteuerung Wohlstand erzeugt, obwohl sie doch Wirtschaftswachstum bestraft? Ja, wir können! Können wir der Ansicht widerstehen, dass die Größe unserer Nation von einer immer weiter wachsenden Regierung kommt anstatt von der Freiheit von Regierung wie es unsere Gründer vorhergesehen hatten? Ja, wir können!

Gestern Nacht, während dem „yes, we can“ – Zeug in der Rede musste ich anfangen unkontrolliert zu lachen. Ich hatte gestern Nacht eine großartige Zeit. Ich hatte wirklich eine großartige Zeit als ich mir das alles angesehen habe. Ich habe durch einige Kanäle geschalten und ich musste einfach lachen. Können wir dem Glauben widerstehen, dass das Einkommen für das falsche Versprechen von Gerechtigkeit umverteilt werden muss? Ja, wir können. Können wir dem Glauben widerstehen, dass es unmoralisch ist, unsere eigenen Grenzen zu sichern oder uns vor Terroristen zu schützen, die uns zerstören wollen? Ja, wir können! Können wir das und noch viel mehr tun? Ja, wir können! Weil jetzt ist es für alle deutlich, dass der gemäßigte Pfad der Anbiederung uns zur entsetzlicher Niederlage führt. Das letzte Nacht waren die Früchte des „new tone“. Letzte Nacht, meine Damen und Herren, habe ich die Anspreche von President-Elect Obama gesehen und als ich den Aufbau gesehen habe, sie haben uns den Aufbau gezeigt, lange vor er die Ansprache hielt. Und da sagte ich, „Los, McCain, geh da raus und gesteh die Niederlage ein. Die werden die Kontrolle über die Menschenmenge in Chicago verlieren. Diese Menschenmenge wartet da schon eine Weile.“ Und ich sah keine WC-Häuschen. Was hat die Menschenmenge gemacht? Ich wusste, dass die vermutlich eine Band oder ein Konzert oder sowas hatten. McCain kam heraus und machte seine Ansprache.

Übrigens dieses Ansprache, das Eingeständnis der Niederlage – ich hörte viele Menschen sagen: „Wo war das während des Wahlkampfs?“. Das war sein Wahlkampf. Diese Ansprache war der Grund, warum er die Wahl verloren hatte. Diese Ansprache war das Zeugnis seines Wahlkampfs der in Flammen aufging.

Fazit: Limbaugh verabscheut die moderaten Republikaner. Nachdem die Wahl jetzt vorbei ist, hält er sich mit der Kritik an dieser Strategie nicht zurück. Er will, dass sich die Partei neu aufstellt, gegründet auf Prinzipien. Weiters denkt er (anders als z.B. O’Reilly und Huckabee) nicht, dass Obama von der Mitte aus regieren wird.

Die Feinheiten der Piratenbekämpfung

pirate_small1Ich habe einen Vorschlag, wie man eine effektive Piratenbekämpfung organisieren könnte: man verschenke einige Urlaube auf Luxusyachten an ein paar Marines oder an Mitglieder irgendwelcher anderer Spezialeinheiten. Einzige Bedingung: sie müssen sich im Golf von Aden aufhalten.

Aber jetzt mal im Ernst: wenn man sich die zähe Reaktion der Politik anschaut, dann ist das wohl der ultimative Beweis dafür, dass der Einfluss der Wirtschaft auf die Poltitik wohl doch nicht so groß sein kann (Für die Verschwörungstheoretiker ist das selbstverständlich gerade der Beweis dafür, was für einen großen Einfluß die Öllobby hat.) .

Barack Obama und die Reaktion der rechten Medien auf seine Wahl: Teil 3 von 4, Bill O’Reilly

billoreilly Bill O’Reilly hat eine tägliche Sendung auf Fox News, den O’Reilly Factor. Der O’Reilly Factor ist die populärste News Show überhaupt. Der Folgende Ausschnitt ist aus den „Talking Points“ vom 5.11., unter dem Titel „What now?“. O’Reilly hatte am Wahlkampf von McCain einiges auszusetzen. McCain wollte nicht im O’Reilly Factor auftreten und Palin hat auch abgelehnt – vermutlich auf Anweisung von McCains Wahlkampfteam, was ziemlich erstaunlich ist, da der O’Reilly Factor ein sehr große Reichweite hat und Palin von O’Reilly bestimmt nicht vorgeführt worden währe.

O’Reilly wollte während dem Wahlkampf McCain dazu drängen, ein Wahlversprechen abzugeben, dass er die politische Verantwortung für die Finanzkrise aufklärt. McCain wollte das anscheinend nicht, was irgendwie erstaunlich ist, da sehr viele Demokraten involviert sind.

Gratulation an den gewählten Präsidenten Obama und an Senator McCain, der in der Niederlage Größe bewiesen hat. Ich bin sicher, sie sind froh, dass der Wahlkampf vorüber ist, ich bin es jedenfalls. Aber: was jetzt?

Exit Polls zeigen, dass die meisten Obama-Wähler für ihn gestimmt haben, weil sie besorgt und verärgert über die wirtschaftliche Lage waren. Diese Angst überlagerte Ideologie, Obamas dubiose Bekanntschaften und sein sehr linkes Wahlverhalten im Senat. Es ist also keine Frage, dass die Amerikaner wollen, dass sich Obama in erster Linie auf die Wirtschaft konzentriert.

Mit einer sehr unpopulären Bush Administration und dem Desaster für Amerikaner, die ehrlich am Aktienmarkt investiert hatten, hatte McCain nur eine Chace um zu gewinnen: er hätte ein Kreuzritter für Menschen werden müssen, er hätte versprechen müssen, die Leute zu bestrafen, die in diesem massiven Finanzbetrug involviert waren. Aber Senator McCain wollte diese Position nicht einnehmen. Deswegen hat er gegen einen Mann verloren, der seinen Wahlkampf mit nur einem Wort führte: „Veränderung“.

Aber was für eine Veränderung? Es gibt ein altes Sprichwort: Du tanzt mit dem, der dich hergebracht hat. Barck Obama hat Hillary Clinton und die Republikaner hauptsächlich deswegen geschlagen, weil er durch sehr weit links stehende Organisationen mit Geld und Bodenpersonal unterstützt wurde. Nun werden diese ihre Schulden einfordern. Das bringt Präsident Obama in eine sehr schwierige Position: wenn er das riesige Budgetdefizit durch Versorgungsprogramme [entitlement programs] weiter erhöht – was er versprochen hat -, dann wird die Wirtschaft und der Dollar vollkommen zusammenbrechen. Aber wenn Obama nicht versucht, Versogungsprogramme einzuführen, dann werden diese weit links stehenden Organisationen laut schreien.

Da ist auch die Frage der San-Francisco Werte. Die weit links stehenden Organisationen wollen eine Kultur nach europäischer Art. Aber wie die Kalifornier letzte Nacht demonstriert haben, ist das nicht, was die Leute wollen. Die Homosexuellenehe wurde in Kalifornien abgewählt, was irgendwie verblüffend war. Ich denke einige der Stimmen waren gegen Richter, die Amerika eine Ideologie aufzwingen wollen [Anmerkung: Kalifornien hat bereits einmal gegen die Homosexuellenehe gestimmt, ein Richter hat das aber aufgehoben. Einige der Stimmen könnten deswegen von Leuten sein, die zwar für die Homosexuellenehe sind, aber dagegen, dass Richter über demokratische Entscheidungen bestimmen]. Aber wie auch immer, einige der traditionellen Werte sind immer noch stark, auch in einem linken Staat wie Kalifornien.

Wenn Obama damit anfängt, gegen traditionelle Werte zu handeln, wird er schnell an Unterstützung verlieren. „Talking Point“ glaubt, dass Amerika immer noch ein Land etwas rechts der Mitte [center right] ist, auch wenn die Leute letzte Nacht links gewählt haben.

„The Factor“ wird jetzt unsere Wachhundrolle hochfahren. Ich habe gesagt, dass ich die wirtschaftliche Situation unter Präsident Bush nicht genügend beobachtet habe. Mein Fehler. Ich hätte an diesem Hypothekenbetrug dran sein sollen, ich hätte dran sein sollen und ich wars nicht. Und dieser Fehler wird nicht noch ein mal passieren.

Unser Fokus ist nun, genauestens darüber zu berichten, was Präsident Obama tut und was es für Sie bedeutet. Seien wir ehrlich: der Typ ist immer noch ein Geheimnis und deswegen wird unsere Aufsicht intensiv sein. Wie auch immer, wir werden nicht kleinlich sein und wir werden ihn nicht Dämonisieren, weil das nicht fair ist. Wir werden über ihn mit einer klaren Stimme und einem klaren Kopf berichten.

Interview mit Ralph Nader: Rassistisch oder nicht?

Ralph Nader wurde auf der Radiostation KTRH in Houston, Texas zu den Wahlen interviewt:

Der Satz, um den es geht ist:

He is our first African American president; or he will be. And we wish him well. But his choice, basically, is whether he’s going to be Uncle Sam for the people of this country, or Uncle Tom for the giant corporations who are running America into the ground.

Er ist unser erster schwarzer Präsident, oder er wird es sein. Und wir wünschen ihm alles Gute. Aber er steht vor der Wahl, ob er Onkel Sam für die Menschen diese Landes sein wird, oder Onkel Tom für die großen Firmen, die Amerika ins Verderben führen.

Nader wurde später in einem anderen Interview gefragt, ob er, wenn er jetzt nochmal darüber nachdenkt, den Satz nicht lieber umformulieren möchte und er hat das verneint.

Meine Meinung: Es ist natürlich klar, was Nader gemeint hat. Aber trotzdem kommt man nicht umhin anzumerken, dass „Onkel Tom“ in diesem Zusammenhang noch eine andere Bedeutung hat, als nur die Agenda der großen Firmen zu erfüllen: es bedeutet, dass er sich den Firmen unterordnet, dass er der nützliche Idiot der Firmen ist. Wenn McCain gewonnen hätte und er die Agenda der großen Firmen erfüllen würde, würde vermutlich niemand davon ausgehen, dass er sich den Firmen einfach unterordnet, sondern dass er das deswegen tut, weil er sich davon z.B. persönlich finanzielle Vorteile erhofft.

World Series of Poker und die Steuern

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Der 22 jährige Däne Peter Eastgate gewann am 11. November die World Series of Poker. Der Gewinn ist $9.152.416. Russ Fox hat sich die Gewinne der ersten 9 Spieler angeschaut und nachgerechnet, wie viel ihnen übrig bleibt, nachdem sie die Steuern gezahlt haben.

# Name Land Gewinn Steuern Netto
1 Peter Eastgate Dänemark $9,152,416 45% für die ersten 4 Millionen Kronen, dann 75%. Macht 73%. $2.491.871
2 Ivan Demidov Russland $5.809.595 13% Flat Tax $5.054.348
3 Dennis Phillips USA, Illinois $4,517,773 3% State Tax, 35% Federal Tax $2.813.290
4 Ylon Schwartz USA, New York $3.774.974 10% State Tax, 40% Federal Tax $1.990.704
5 Scott Montgomery Kanada, Ontario $3.096.768 30% in den USA, 20% in Ontario $1.676.010
6 Darus Suharto Kanada, Toronto $2.418.562 30% in den USA $1.692.993
7 David Rheem USA, Kalifornien $1.772.650 25% Federal, 10% State $1.214.382
8 Kelly Kim USA, Kalifornien $1.288.217 40% Federal, 10% State $696.148
9 Craig Marquis USA, Texas $900.670 35% Federal $571.759

Peter Eastgate hat jetzt – rein zufällig – beschlossen, nach Großbritannien umzuziehen – dort muss er nur 40% bezahlen.

Barack Obama und die Reaktion der rechten Medien auf seine Wahl: Teil 2 von 4, Glenn Beck

glennbeck_kleinDas Glenn Beck Program ist das dritt erfolgreichste Talk Radio Programm in den USA (nach Rush Limbaugh und Sean Hanity). Im Gegensatz zu Limbaugh ist Beck weniger auf die Partei fixiert und hat sich lange Zeit gegen McCain ausgesprochen. Erst ca. eine Woche vor der Wahl, nachdem das Tonband von Obama aufgetaucht ist, in dem dieser nicht gerade wohlwollend über die Verfassung spricht hat er gesagt, er werde für Sarah Palin stimmen.

Glenn Beck hält Obama für einen Marxisten, jemanden der Politik in der Tradition der Progressives machen wird, wie z.B. FDR. Das ist deswegen besonders von Bedeutung, das FDR durch seine „soziale“ New Deal Politik die Great Depression in den USA um etliche Jahre verlängert hat (siehe dazu z.B. hier oder das Buch „The Forgotten Man“ von Amity Shlaes). Beck ist der Meinung, dass die jetzige wirtschaftliche Situation zu einer Krise im Ausmass der Great Depression führen wird und dass Obama diese durch seine soziale Politik ähnlich wie FDR verschlimmern könnte.

Ich habe hier jetzt zwei Hörproben, die erste ist die direkte Reaktion auf die Wahl von Obama (also am Mittwoch Morgen) und die zweite ist die Reaktion auf einen Anrufer, der sagt, dass er Obama nicht als seinen Präsident akzeptieren wird.

Zunächst hat Glenn Beck für den Mittwoch noch eine Pitty Party (Selbstmitleidsparty) versprochen. Die hat er dann aber doch abgesagt.

[Die Comedy am Anfang übersetz ich nicht]
Wir werden uns heute nicht selbst bemitleiden, weil das ist ein Augenblick, das ist wirklich ein Augenblick von Hoffnung und Veränderung. Und ich meine nicht mit Barack Obama. Ich meine wegen Barack Obama. Da sind einige Dinge, die wir heute tun können: Wir können uns beklagen oder wir können uns darüber freuen, dass Al Franken nicht gewonnen hat [ob er gewonnen hat oder nicht steht noch nicht fest], wir können uns darüber freuen, dass Alaska – es schaut so aus, aber es ist immer noch zu knapp um es mit Sicherheit sagen zu können, es schaut so aus, als ob Ted Stevens, der Senator von Alaska, der jetzt ein Krimineller ist wiedergewählt wurde. Und Sie denken sich jetzt: „Warum tun die Republikaner das?“. Nein: die weisen, weisen Leute von Alaska entschieden auf den Sitz zu schauen, nicht auf die Person, weil sie wussten, dass sie den Sitz nicht verlieren würden, weil sie wussten, dass Stevens entweder ins Gefängnis geht oder zum Rücktritt gezwungen werden wird und er sollte zurücktreten. Es war also: schau auf den Sitz, nicht auf die Person. Das ist positiv. Das ist positiv.

Wir können auf die Tatsache schauen, dass Obama gewonnen hat und er ist ein Sozialist, ein Marxist. Wir können darauf schauen und sagen: 62 Millionen Menschen haben letzte Nacht für den Sozialismus gestimmt oder wir können darauf schauen, dass 55 Millionen Menschen für die faulste Ausrede eines Kandidaten gestimmt haben, der je von einer konservativen Partei gestellt wurde. Wir können auf 55 Millionen Menschen schauen, die sagten: trotz allen Mängel, die dieser Typ hat, trotzdem, dass er tatsächlich vor Publikum sagte, er wolle für alle Hypothekenkredite bürgen, dass er tatsächlich sagte, dass er Cap-And-Trade machen will. 55 Millionen Menschen hoben tatsächlich ihren Hintern, und sagten: „Nein – wir sind keine sozialistische Nation.“. Und ich halte mir die Nase zu und stimme für McCain.

Was glaubt ihr, wie viele McCain Unterstützer – mit Ausnahme seiner Frau – haben gestern tatsächlich FÜR ihn gestimmt. Das ist wieder meine Theorie, dass man Wahlen nicht gewinnt, indem man für etwas ist, was einfach nur das Gegenteil des anderen Kandidaten ist. Du musst FÜR etwas sein, das ist es, was Amerikaner sind. Amerikaner sind für etwas, wir sind für die Zukunft. Wenn du nur gegen etwas bist, dann lebst du in der Vergangenheit und Amerika hat dich bereits überholt. So wir können jetzt hier sitzen und und selbst bemitleiden, wir können darüber sprechen, dass die Umverteilung kommen wird, aber heute gibt es auch Hoffnung. Hoffnung und nicht Verzweiflung.


[…]


Aber lasst mich sagen: John McCain hätte die republikanische Partei vernichtet. Ihr wisst es und ich weiß es. Ich will mich nicht so fühlen, wie ich mich letzte Nacht fühlte. Aber ich würde mich heute auch irgendwie beschissen fühlen, wenn John McCain gewonnen hätte. Und das ist der Grund: Weil John McCain war nicht unser Kandidat, John McCain war nicht der Republikaner. Jeder sagte zu mir: „Du weißt, wofür Du wählen wirst“. Nein, ich wusste es nicht. Ich wusste es nicht. Ein Teil von mir wollte wirklich dass Barack Obama gewinnt. Wenn es irgend eine andere Zeit in unserer Geschichte wäre, hätte ich für ihn gestimmt.

Viele auf der rechten Seite fühlen jetzt ihre Verpflichtung, sich hinter Obama zu stellen und ihm eine Chance zu geben, weil er ihr Präsident ist. Gerade auch deshalb, weil sie es als zutiefst ungerecht empfungen haben, wie mit Bush umgegangen wurde. So auch Glenn Beck:

Glenn: 888-727-BECK, 888-727-BECK. Ich spreche mit Joe aus Georgia. Hallo Joe, du bist auf dem Glenn Beck Program.
Joe: Hallo, Glenn.
Glenn: Wie gehts dir?
Joe: Mir gehts eigentlich nicht so gut.
Glenn: Oh.
Joe: Und du bist einer der Gründe, warum ich mich heute Morgen nicht so gut fühle.
Glenn: So ein Zufall – das ist der Grund, warum du als erster dran bist. Wir wollten deinen Anruf reinnehmen. Schieß los.
Joe: Du sendest hier wirklich widersprüchliche Signale und ich habe mich gefragt – hör zu, ich hör dir jetzt seit ein paar Wochen zu.
Glenn: Wochen.
Joe: Und ich hab gehört, wie du Barack Obama runtermachst, wie du deinem Ärger über ihn freien Lauf gelassen hast, wie du die ganzen Gründe aufgezählt hast, warum wir nicht für ihn stimmen sollen.
Glenn: Ja.
Joe: Und jetzt sagst du, dass wir brav sein sollen und ihn als unseren Präsidenten akzeptieren sollen.
Glenn: Ja.
Joe: Bis er irgendwas falsch macht.
Glenn: Bis er was?
Joe: Bis er was falsch macht, also bis er uns einen Grund gibt, nicht hinter ihm zu stehen.
Glenn: Ja.
Joe: Ich seh das von der anderen Seite: er ist nicht mein Präsident und ich werde ihn nicht als meinen Präsidenten akzeptieren, bis er mir bewiesen hat, dass er sein Programm und all die Punkte und Dinge die er bis jetzt gesagt hat, dass er die Dinge nicht macht.
Glenn: Wie unamerikanisch von dir, Joe. Gratulation
Joe: Nein, ich bin ein Amerikaner und …
Glenn: Nein, nein, nein. Joe, wie funktioniert Amerika? Wie funktionieren die Wahlen? Erklär mir das.
Joe: Ok, dann – ok. Die Wahl funktioniert so, dass die Leute den wählen, den sie als Präsidenten möchten.
Glenn: Ja. Und wenn die Wahl vorbei ist, wer ist dann gewählt? Der demokratische Präsident oder der republikanische Präsident? Oder ist es der amerikanische Präsident?
Joe: Der, der gewählt wurde.
Glenn: Und wer ist er? Der republikanische Präsident oder der demokratische Präsident oder ist er der amerikanische Präsident?
Joe: Er ist der Präsident, sobald er gewählt wurde.
Glenn: Er ist der – sag es Joe. Er ist der amerikanische Präsident, richtig?
Joe: Er ist der Präsident von Amerika. Wie auch immer, im Moment akzeptier ich ihn nicht…
Glenn: Sag die Worte: er ist der amerikanische Präsident.
Joe: Ich kann ihn nicht als den amerikanischen Präsidenten akzeptieren.
Glenn: Dann Joe, dann bist du unamerikanisch, weil das die Art ist, wie unser System funktioniert und das ist – du bist genau die Art Mensch, die so viele Probleme bei George W. Bush gemacht hat. Wenn das Gericht entscheidet, wie unser System funktioniert, wenn das Höchstgericht entscheidet, du zählst die Stimmen auf die Art, wie es vorgesehen ist und ihr habt das so festgelegt, die Demokraten haben das so festgelegt. Dann müsst ihr euch an diese Regeln halten. Wenn sie die Stimmen so gezählt hatten, wie es festgelegt war und sogar dann noch, als sie sie so gezählt haben, wie sie es versucht hatten und die Regeln geändert haben, George Bush hat dann immer noch gewonnen, dann haben sie immer noch gesagt: „Er ist nicht mein Präsident. Er wurde erwählt aber nicht gewählt.“ Nein, Fakt war, dass er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde durch das Höchstgericht bestätigt wurde. Und dann ist die verrückte New York Times hergegangen und hat nochmals gezählt und Al Gore hat immer noch verloren. Und trotzdem haben Menschen immer noch gesagt, dass er nicht ihr Präsident ist. Das war das Problem. Und Joe, du bist jetzt die Person, auf die du wahrscheinlich 2000 geschimpft hast. Barack Obama hat gewonnen. Er ist jetzt unser Präsident. Wer opfern nicht unsere Werte, wir müssen jetzt keine Sozialisten werden. Wir müssen jetzt nicht aufstehen und für Dinge kämpfen, an die er glaubt und die wir ablehnen, aber wir müssen verstehen, dass er der Präsident der Vereinigten Staaten ist. Wirst du also diese neue Art von Amerikaner sein, die uns weiterhin voneinander trennt, die uns auseinander zieht?
Joe: Lass mich eine Frage stellen: Wie kannst du ihn mit gutem Gewissen als Präsidenten akzeptieren, basierend auf all den Sachen usw., die er gesagt hat?
Glenn: Weil Joe, wenn ich an unser System glaube, wenn ich an unsere Verfassung glaube, was ich tue, wenn ich daran glaube, das ist das System, das wir erschaffen haben. Wenn du dieses System ändern willst, dann würdest du in die Kategorie fallen, in der Barack Obama ist [Obamas Radiointerview von 2001 bzw. die allgemeine Ideologie von „Progressives“.].
Joe: Ok, das ist ein sehr gutes Argument. Du hast die Verfassung erwähnt. Gut dann, eine der Bedingungen um auf Grundlage der Verfassung Präsidentschaftskandidat oder Präsident zu werden…
Glenn: Wenn du jetzt auf das mit der Geburtsurkunde hinaus willst, dann glaubt ich, wird mein Kopf explodieren.
Joe: Doch, ich verstehe was du sagst. Es ist ein strittiger Punkt.
Glenn: Joe, du bist nahe dran den ersten GUMP [Get Off My Phone – geh aus meiner Leitung] dieser Präsidentschaft zu bekommen.
Joe: Ich will nur sagen, hypothetisch…
Glenn: Nein, lass uns nicht hypothetisch reden. Ich weiß, das ist das Argument wo wir die „Arguments Against The Idiot“ [eine Serie, die Glenn Beck anlässlich der Wahlen gemacht hat] haben, aber mach es bitte nicht so leicht.
Joe: Nein, nein. Ich sage nur, dass du ja gesagt hast, selbst wenn seine Geburtsurkunde – nur wegen des Arguments –
Glenn: Die Geburtsurkunde, Joe, ging durch die Gerichte. Es wurde abgelehnt [also nicht die Geburtsurkunde, sondern der Einspruch]. Lass uns von den Gerüchten wegkommen. Würden wir auch gerne mit all den Leuten reden, die sagen, dass die Vereinigten Staaten und George Bush die ganzen Leute bei den Dämmen [New Orleans] getötet haben, dass er geplant hat die Dämme zu sprengen? Lass uns mit den Verschwörungstheorien aufhören. Lass uns über die Fakten reden und die Fakten sind, dass er der Präsident von Amerika ist und jeder, der ihn nicht als Präsidenten der Vereinigten Staaten akzeptiert ist einfach nur unamerikanisch. Das bedeutet nicht, dass du alles akzeptieren musst, was er tut. Das bedeutet nicht, dass du deine Werte verkaufst. Das bedeutet nicht, dass du nicht für die Verfassung kämpfst und dafür kämpfst, woran du glaubst, aber er ist der Präsident der Vereinigten Staaten und wenn du an dieses System glaubst, dann musst du, dann musst du ihn als den Präsidenten der Vereinigten Staaten akzeptieren, Punkt, und du unterstützt ihn mit allen Möglichkeiten, die du hast weil wir – weil nur gemeinsam sind wir Stark.
Joe: Hol mal Luft Glenn, man sieht schon Venen auf deiner Stirn. Bist du noch da?
Glenn: Ja, ich bin noch da.
Joe: Ok. Du sagtest, dass die Gerichte die Sache mit der Geburtsurkunde abgelehnt haben, richtig? Es ist also ein strittiger Punkt. Wir müssen weitermachen.
Glenn: Geh aus meiner Leitung. Ich kann niemanden ertragen, der immer wieder mit der Geburtsurkunde kommt.

Fazit: Glenn Beck denkt, dass die soziale Politik von Obama katastrophale Folgen haben wird. Er gibt Obama aber auch eine Chance, weil er schließlich sein Präsident ist. Außerdem ist er erleichtert, dass McCain nicht gewonnen hat.

Ernest Green im Interview mit Mike Huckabee

Anlässlich der Wahl von Barack Obama zum 44. Präsidenten der USA hat Mike Huckabee in seiner wöchentlichen Sendung auf Fox News Ernest Green Interviewt. Ernest Green war einer der neun schwarzen Schüler, die 1957 die „Little Rock Central High School“ in Little Rock, Hauptstadt von Arkansas besuchen wollten.

Mike Huckabee: Vor 51 Jahren, stand ein anderer Gouvaneur von Arkansas an der Tür der Little Rock Central High School mit den Truppen der Arkansas Nationalgarde und verweigerte neun Schülern den eintritt – weil sie schwarz waren. Einige Tage später verstaatlichte Präsident Eisenhover die Nationalgarde, die diese neun Kinder dann durch den schreienden Pöbel eskortierten. Am 40sten Jahrestags, 40 Jahre nachdem Orval Faubus die Türen schloss, öffneten Präsident Bill Clinton – ebenfalls ein ehemaliger Gouvaneur von Arkansas – und ich diese Türen und baten die „Litte Rock Nine“ die „Central High“ zu betreten. Die Schule, in der zu dieser Zeit meine Tochter Schülerin war. Wenige Menschen in diesem Land können die Bedeutung der Wahl eines schwarzen Präsidenten so schätzen, wie das mein nächster Gast kann. Er war einer dieser neun jungen Leute. Seine Geschichte wurde im Film „The Ernest Green Story“ aufgezeichnet. Willkommen Ernest Green. Ernest – Danke.
Ernest Green: Eine Freude hier zu sein.
Mike Huckabee: In der Nacht, als ich die Wahlresultate verfolgte musste ich an Dich und andere Mitglieder der „Litte Rock Nine“ denken. Die Emotionen müssen für euch überwältigend gewesen sein. Gehen wir zurück zu 1957: Ich glaube die Menschen vergessen, dass ihr Kinder wart.
Ernest Green: Wir waren 15, 16 Jahre alt.
Mike Huckabee: Ihr wart Kinder. Und ihr wurdet durch Leute eskortiert, die euch anspuckten und an schrien – nur damit ihr zur Schule gehen konntet. Konntest Du Dir jemals ausmalen, dass Du mitten im Grand Park sitzen würdest – wie Du es letzte Nacht getan hast – und einen Schwarzen die Bühne als nächster Präsident betreten siehst.
Ernest Green: Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich 50 Jahre vorausschauen konnte, dann würde ich die Wahrheit etwas verbiegen. Aber wir dachten, dass es für uns wichtig war, zu versuchen selber unsere Möglichkeiten in „Central High“ zu erweitern. Und ich weise immer darauf hin, dass zwei oder drei Ereignisse einen wichtigen Eindruck auf mich machten. Der „Montgomery Bus Boycott“ weckte mein Bewusstsein. Die Ermordung von Emmett Till war ebenfalls. Und natürlich die Arbeit von Daisy Bates und ihr Mann L.C. Bates mit der Presse in Little Rock. Und als dann die Möglichkeit bestand, die „Central High“ zu besuchen, sah ich es als Möglichkeit für mich, mir bessere Optionen zu eröffnen.
Mike Huckabee: Wusstest Du, wie gefährlich das werden würde?
Ernest Green: Nein, damals nicht. Und es gab niemanden, der erwartete, dass Gouvaneur Faubus die Nationalgarde aufmarschieren lassen würde. Es war so, dass meine Mutter sogar für Faubus gestimmt hatte. Faubus hatte, wie Du weisst eine relativ breite Unterstützung innerhalb der schwarzen Gemeinde. Und am ersten Tag als ich dort hinging und ich die Truppen und die ganze Aufregung sah, dachte ich mir, dass wenn sich die Leute so große Mühe geben mich da rauszuhalten, dass dann in dieser Schule irgendwas sehr wichtiges vorgehen musste und so wollte ich das durchziehen. Etwas das Du sicher schon oft gehört hast ist, dass es in Wirklichkeit unsere Eltern waren, die die Vision hatten, die die Fähigkeit hatten sich vorzustellen, dass wir Erfolg haben, dass es uns besser geht, dass wir erweiterte Möglichkeiten haben. Ich konnte nicht sehen, dass ein schwarzer der 44. Präsident werden wird, aber ich wusste, dass wenn wir nicht Herausfordern würden, dass wenn wir nicht vorwärts gehen würden, dass es dann keinen Fortschritt geben würde. Und dass es Arkansas besser gehen würde, wenn es versteht, dass es die Möglichkeiten für alle seine Bürger offen halten muss, nicht nur für einige wenige. Und ich denke, was mich letzte Nacht stolz machte war, dass die Entscheidung, die ich als Teenager getroffen habe, die richtige Entscheidung war. Weil ich sehe die Folgen daraus und ich sehe jetzt, dass es richtig war.
Mike Huckabee: Ernest, ich denke es ist für viele die weiß sind schwer einzuschätzen, was Du durchmachen musstest. Nicht nur in Bezug auf „Little Rock Central“, sondern in verschiedenen Abschnitten, speziell die „Jim Crow Laws“ im Süden. Einen schwarzen die Bühne betreten zu sehen, zu wissen, dass diese Person der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein wird, was fühlst Du: ist es ein Gefühl der Rehabilitierung, ein Gefühl des Sieges. Was hast Du gefühlt?
Ernest Green: Ich denke hauptsächlich zeigt es, dass wir in diesem Land als Bürgerrechtsbewegung usw. einen größeren Einfluss hatten als wir für Möglich gehalten hätten. Ich denke das ist der Beginn des Endes des Bürgerkriegs. Das ist wirklich die Fortführung dessen, was Demokratie wirklich bedeutet – dass du wirklich sagen kannst, dass jeder, jede junge Person kann träumen und darüber nachdenken der Führer dieses Landes zu sein. Dass nicht einige ausgeschlossen sind. Ich ich fühle mich Stolz, dass wir eine Anteil daran hatten an diesen Punkt zu gelangen. Und wenn Du zurückschaust, ob es getrennte Springbrunnen, getrennte Schwimmbäder, Schulen, Restaurants, Kino und so weiter, zeigt das wirklich, dass dieses Land die Möglichkeit hat, zu wachsen. Und aus diesem Grund denke ich, dass diese Wahl nicht nur für die Schwarze Gemeinde wichtig ist, sondern es ist eine amerikanische Geschichte.
Mike Huckabee: Heilt es einige der Wunden?
Ernest Green: Natülich tut es das. Und wenn Präsident Obama am 20. Jänner den Eid ablegen wird, sollten die Menschen applaudieren und jubeln, und sagen: Ist das nicht ein großartiges Land?
Mike Huckabee: Und es ist ein großartiges Land und Du bist ein großer Amerikaner. Und ich möchte mich für unsere Freundschaft bedanken und für den Mut den Du hattest – nicht so sehr kürzlich – ich danke Dir für den Mut, den Du als Teenager hattest. Und ich weiß nicht, wie viele von uns – egal welcher Hautfarbe – diesen Mut aufbringen hätten können, den Du und die acht anderen als Teenager bewiesen haben. Danke Ernest, es war eine Freude Dich wieder zu sehen.
Ernest Green: Danke.

Barack Obama und die Reaktion der rechten Medien auf seine Wahl: Teil 1 von 4, Mike Huckabee

Ich werde versuchen in einem vierteiligen Beitrag einen Überblick über die Reaktion der rechten Medien in den USA auf die Wahl Barack Obamas zum Präsident zu geben. Teil 1 beschäftigt sich mit Mike Huckabee, in den weiteren Teilen werde ich mich mit Bill O’Reilly, Glenn Beck und Rush Limbaugh beschäftigen.

michael-dale-huckabee-klein Mike Huckabee hat in den Vorwahlen gegen McCain verloren und machte nachher Wahlkampf für McCain. Er war Gouverneur von Arkansas und Pastor. Die Hauptstadt von Arkansas – Little Rock – markiert einen wichtigen Meilenstein in der Rassentrennung. Der Gouverneur Orval Faubus verweigerte 1957 neun Schwarzen den Besuch einer High School. Präsident Eisenhower verstaatlichte daraufhin die Nationalgarde und ermöglichte so den Schülern unter deren Schutz den Besuch der Schule. Es gibt noch ein berührendes Interview, das Huckabee in dieser Sendung mit einem dieser neun Schüler – Ernest Green – führte. Ich werde versuchen, ob ich es in den nächsten Tagen online stellen kann.

Mike Huckabee hat eine wöchentliche Sendung auf Fox News. Seine Gedanken zur Wahl von Obama fasst er so zusammen:

Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich den Präsidentschaftskandidaten John McCain unterstützt habe. Ich stimmte mit ihm in zentralen Fragen überein und wir sind in der selben Partei. Aber ich glaube wirklich, dass er ein außerordentlich ehrenvoller amerikanischer Held. Und ich habe hart für seinen Wahlkampf gekämpft, sogar bis zu dem Punkt, wo ich meine Stimme verloren habe.
Aber die Amerikaner wählten Barack Obama und es ist jetzt Zeit, die Wahl hinter uns zu lassen und uns auf unser Land zu konzentrieren. Barack Obama war nicht meine Wahl aber am 20. Jänner wird er mein Präsident sein. Ich werde für ihn beten und für seine Familie. Ich will, dass er Erfolg in der Führung unseres Landes hat. Ich werde nicht versuchen, nur seine Fehler zu sehen und seine Vorzüge außer Acht zu lassen.
Einige der scharfen Kritiker von Bush gingen über loyale Opposition hinaus und ergingen sich in bösem, gewalttätigen und gemeinen Hass. Die von uns, die diese Art für verabscheuungswürdig hielten, dürfen sich gegenüber Präsident Obama nicht ähnlich verhalten. Wir können unseren wahren Patriotismus zeigen, indem wir uns so verhalten, wie wir uns gewünscht hätten, dass sich die Leute gegenüber Präsident Bush verhalten hätten.
In meinem Leben sah ich die abstoßenden Erniedrigungen des Rassismus, der sich darin geäußert hat, dass farbige Menschen getrennte Schulen, Warteräume, Theater und Schwimmbäder benutzen mussten. Das ist ein beschämender Teil unserer Geschichte. Wir können ihn nicht ignorieren. Diese bösartige, egoistische und sündige Behandlung anderer Amerikaner wegen ihrer Hautfarbe kann nie getilgt werden. Aber wir können alle feiern, dass an diesem Wahltag ein Mann dazu gewählt wurde, im Weißen Haus zu wohnen, der vor 50 Jahren dort noch nicht mal hätte Kaffee servieren können.
Es bedeutet, dass wenn Mütter ihre Kinder ins Bett bringen, dass sie ihnen sagen können, dass ihren Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind. Und junge schwarze Kinder wissen nun, dass ihr Weg an die Spitze ist nicht unbedingt auf Sport oder Unterhaltung beschränkt ist – es kann sein, dass sie durch Bildung, harte Arbeit und Dienst an der Gemeinschaft ihren Weg an die Spitze machen. Bestimmt wird selbst der parteiischste Republikaner das zu schätzen wissen.
Wenn Barack Obama Steuererhöhungen, Gleichgültigkeit gegenüber der Heiligkeit des Lebens oder die Homosexuellenehe durchsetzt, werde ich stark und laut widersprechen. Aber ich werde ihm trotzdem den Respekt zollen, den er dadurch verdient hat, dass er zum Präsident der Vereinigten Staaten – ja, zu meinem Präsidenten – gewählt wurde.

Barack Obama – Erleichterung

Sag mir mit wem du gehst und ich sag dir wer du bist: Aufgrund diverser Berührungspunkte Obamas mit Radikalen (Frank Marshall Davis, Bill Ayers, Jeremiah Wright, Rashid Khalidi, ACORN usw.) hatte ich zunächst gewisse Bedenken (ok – ich gebs zu, große Bedenken).

Aber seiner ersten Handlungen als President Elect sind wirklich mehr als Beruhigend – könnte es passieren, dass ich sogar noch zum Obama-Fan werden?

Rahm Emanuel

rahmemanuel_rahmboObama hat Rahm Emanuel als seinen White House Chief of Staff (Stabschef) ernannt. Emanuel ist für seine Härte bekannt und wird deswegen auch als Poltik-Rambo (oder Rahmbo) bezeichnet. Er hat sich beim ersten Golfkrieg 1991 als Freiwilliger in der Israelischen Armee gedient. Er wird als wichtiger Befürworter einer neo-liberalen  Wirtschaftspolitik (Entschuldigung für diese Verwendung von neo-liberal) bezeichnet. Emanuel hat großen Anteil am nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA und es wird gesagt, dass er Hillary Clintons Gesundheitsversicherungsplan abgewürgt hat. Rush Limbaugh über Rahm Emanuel:

His first appointment, his chief of staff is Rahm Emanuel. Do we know if Emanuel has accepted? Rahm Emanuel wants to be Speaker of the House. Let me tell you a little bit about Rahm Emanuel. Hillary Clinton hates him. In the White House, Rahm Emanuel pushed NAFTA and made that go first instead of her health care baby, and her health care baby suffered. There’s no love lost between Rahm Emanuel and Hillary Clinton, and he is good a old-fashioned Chicago thug just like Obama is a good old-fashioned Chicago thug. On the night of the Clinton election, Rahm Emanuel was so angry at the president’s enemies that he stood up at a celebratory dinner with colleagues from the campaign; Rahm Emanuel grabbed a steak knife and he began rattling off a list of betrayers. As he listed their names, he shouted, „Dead! Dead! Dead!“ and he plunged the steak knife into the table after every name.

Missile Defence Shield

Aufgrund einiger Aussagen Obamas gab es schon Befürchtungen, dass Obama den Bau des Missile Defence Shield eventuell aufgeben könnte. Bei einem Gespräch mit dem polnischen Präsident Lech Kaczynski hat Obama jetzt aber zugesichert, mit dem Bau des Raketenabwehrschilds fortzufahren.

Fazit

Glenn Beck hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit mit George Bush unter vier Augen zu sprechen. Bush hat ihm gesagt, dass er sich keine Gedanken machen müsse – sein Handlungsspielraum sei so klein, dass jeder, der an diesem Schreibtisch [Oval Office] sitzt und all das sieht, das auf seinem Schreibtisch landet praktisch die gleichen Entscheidungen treffen wird. So wird die Unterschied zwischen Obama und Bush wohl nicht so groß sein, wie manche befürchtet (und manche erhofft) haben.